Brummfisch

I fish, therefore I brumm.

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Variable Laengenmasse

September 28th, 2006 · No Comments

Habe gestern feststellen muessen, dass 500 m sich enorm in die Laenge ziehen koennen, wenn es naemlich schuettet wie aus Eimern und man einen nicht ungrossen Rollkoffer hinter sich her schleift. Die 500 m gewinnen noch zusaetzlich dann an Laenge, wenn ein Taxi neben einem durch eine grosse Pfuetze faehrt und man dann einen gewissen Nassheitsgrad angenommen hat.

Immerhin riecht mein Schlafsaal nach nassen Fuessen und die Frau im Bett ueber mir grunzt wie ein liebeskrankes Warzenschwein (zumindest vermute ich so, habe noch nie ein selbiges vernommen). Zum Glueck hielt der Akku von meinem treuen ipod auch die immense Lautstaerke aus, die noetig war, um die Geraeuschkulisse zu uebertonen. Um Frostbeulen abzuwenden, musste ich mich mitternachts auch in meinen Parka wickeln. So bleibt das Hirn wenigstens frisch, wenn man nachts Plaene fuer die Weltherrschaft entwickeln kann oder zumindest Plaene, was man als erstes tun wird, wenn man die Weltherrschaft erlangen wird (Lueften, Schnarcher/Grunzer verbieten, dicke Daunendecken vorgeschrieben fuer Jugendherbergen).

Heute daher etwas lustlos im Angang, wobei ich dann ein lustiges aelteres Englaender-Ehepaar beim Fruehstueck traf (Jim und Norma), die wie ich den Eindruck haben, dass die Australier offensichtlich nie arbeiten (zumindest haengen sie verdammt viel am Strand rum) und dass man hier die kleinen Kinder schon frueh mit dem Surfboard unterm Arm gen Welle schiebt (Jim und Norma haben Enkelkinder hier und die 4jaehrige demonstrierte dem Opa, wie man korrekt krault, ich hingegen sass letztens am Strand und ein kleiner Knirps marschierte eisern gen Brandung und schleifte ein Board hinter sich her, das 2x groesser war als er selber).

Dann auf den grossen Uhrturm gestiegen (per Aufzug), was eher unspektakulaer war, aber man konnte von oben gut sehen, wie ca. 3 Millionen Leute sich an einer grossen Schlange angestellt hatten, wo man billig Jeans vertickte. Die Haelfte hatte Regenschirme gegen die Sonneneinstrahlung bei sich, was hier so ueblich scheint - ganz nuetzlich, wenn dann die ploetzlichen Regenschauer kommen.

Ich beschloss dann, mit den kleinen Booten den Fluss auf und ab zu fahren (fuer nur 4 Dollar, glatt geschenkt), bis ich mitten in Brisbane das ehemalige Expo-Gelaende entdeckte, was nun ein Fake-Strand ist und mich da niederliess. Das war da sehr ansprechend: Fake-Strand fuer alle Staedte!! (Voll mit Australiern natuerlich. Bis auf meine Ecke vom Strand, die waren alle ausm Oesten (”Nue, gueggemol Else, dos is der Winda in Auschdralien”).

Im Anschluss noch wie ueblich ins Kino, und ich hab ja schon viel gesehen, von der doofen Teenie-Komoedie bis zum anspruchsvollen Literaturfilm, und meist war ich ziemlich alleine im Kino. Aber heute, da kaempfte man um jeden Platz, das Popcorn flog, die Teenies kreischten - ja, ich war in einem Tanzfilm. (Ihr wisst doch, ich muss jeden Tanzfilm anschauen, wo gibt) “Step Up” hiess das gute Stueck und die Handlung war total ueberraschend:

Homie (verknackt zum Community Service) kann voll gut tanzen (Breakdance!) und Schnecksche (Ballett! Tanzschule!) sucht einen Tanzpartner. Blabla Homiefreunde finden Ballett doof blabla Schnecksche hat bloeden Boyfriend blabla grosser Tanzabend naht. Undsoweiter.

Der Mangel an ueberraschenden Plot-Twists hielt uebrigens das Schnecksche neben mir nicht davon ab, voll mitzufiebern (Zur traurig daneben sitzenden maennlichen Kinobegleitung: *quiek* “Sie soll ihn aber doch kriegen!!!!”). Wobei die Handlung bzw. die Loecher in derselben (gross genug fuer den sprichwoertlichen Truck zum Durchfahren) ja auch nicht Sinn und Zweck eines Tanzfilms sind, und wenn der Hauptdarsteller seine Homie-Klamotten gegen ein enganliegendes Muscle-Shirt eintauscht und eine Rolle rueckwaerts in den Handstand macht, wobei er dann auf einer Hand stehen bleibt, dann kann einem ja auch die Handlung gestohlen bleiben, waehrend man mit der Zehe wippt und sich den Schweiss von der Stirn wischt. 9 von 10 Promenade chachacha.

Tags: Gelaber

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