Brummfisch

Ha, von wegen Shopping. Ich, nicht faul, rasch kulturtechnisch zum Dom gefahren und ausgiebig besichtigt. “Il Duomo” ist ein gigantomanisches Gotik-Gebirge (wie weiland Goethe schon feststellte, wie mein 1a Polyglott Reiseführer* sagt), hier bittesehr einmal von schrägunten…:

…und weil der Italiener geschäftstüchtig ist, hat er sich gedacht, die Touristen zahlen sicher gern, wenn sie auf den Dom steigen dürfen. Da das tatsächlich stimmt, steigen also alle Touristen nun dem Dom aufs Dach. Und zwar nicht so lasch wie bei anderen Dömern auf die Balustrade oder so weicheimäßiges Zeug. Nein, beim Mailänder Dom kann man direkt auf dem Dach herumspazieren (”Bambini bitte an die Hand nehmen”), was schon super ist, wenn man so ein bisschen Höhenangst hat und das schräge Dach vom Dom leicht glitschig. Also jetzt rein hypothetisch gesprochen.

Hier ein Bild von oben uffm Dach vom Dom:

Von da kann man schön runtergucken auf die anderen Fotografen eins tiefer:

Aber da war auch schön was zu fotografieren:

Statuen, so weit das schwindlige Auge reicht:

Und der Speier zu Dom:

Bevor man dann selbst zum Speien angeregt wird, bin ich dann doch wieder runter und am Giftmüllbeseitigungsteam vorbei…

…durch die Mega-Shoppingmeile (gut, bisschen was vielleicht doch eingekauft):

Da rechts oben übrigens auf dem Balkong stand, als ich wieder zurück kam vom Shoppen, irgendsoein undefinierbarer Fritze und winkte (vage sah er aus wie Justin Timberlake) - warum ich ihn bemerkt habe lag an den ca. 2000 kreischenden Teenies vor dem Türmsche. Wer der Knabe nun war, habe ich leider nie rausfinden können, auch wenn die bauchfreien Mädels im Nieselregen massig Plakate schwenkten mit italienischer Aufschrift drauf. Ich sah ein Schild mit “FINLEY” druff, da gibt es auch eine passende Website, also vielleicht waren es diese Nasen. Woohoo, Starspotting in Mailand!

Ich war übrigens auch in der Scala, aber die ist außen voll hässlich, bittesehr…:

…und innen darf man die schönen Prunklogen nicht fotografieren. Aber ich habe ein gutes Werk getan: Im Scala-Museum war eine AIDA-Ausstellung mit vielen Exponaten, unter anderem auch einem großen Flachbildschirm. Auf dem war allerdings nur ein mieses blaues Desktop zu sehen und ein Cursor. Die Maus lag provokant daneben. Ich also - Computer-Experte, der ich bin - flugs auf die Festplatte geklickt, wo man auch schön herumhantieren konnte (das hatte wohl ein Experte eingerichtet), aber da fand ich sogleich einen Ordner mit “DEMO AIDA” und öffnete dort mit großem Forschergeist das aida.exe-File (das hätte auch ins Auge gehen können), was dann ein wunderschönes Programm startete, an dem sich jetzt jeder Besucher erfreuen kann. Gutes Museums-Karma für das Mon!

*Nein, ich lüge, der Polyglott Reiseführer ist nicht 1a, sondern kann dem Marco Polo nicht das Wasser reichen, weil er alles in blöde Spaziergänge aufgeteilt hat und man nie unter “Kirchen” nachgucken kann, sondern entweder im Verzeichnis nachsehen (was man natürlich nur kann, wenn man sich den Namen der Kirche gemerkt hat) oder sich merken muss, dass “Kirche, die” bei “Spaziergang, 1″ untergebracht ist