Brummfisch

Noch 25 Minuten, dann geht es los! Wir gucken noch rasch die alte Kalkofe-Kassette, um uns stimmungsmäßig wachzuhalten (”…das limonadenhaltige Getränk SCHWIP SCHWAP…” ist immer wieder ein Highlight), füllen unsere Vorhersage-Wett-Sheets aus, und bereiten unser obligatorisches Oscar-Bingo vor.

00:25

Es geht los, wir haben George Clooney das erste Mal gesichtet.

00:26

Die Moderatöse von ProSieben geht uns bereits 30 Sekunden nach Beginn der Sendung auf die Senkel. Und Steven Gätjen ist auch wieder da. Happy Happy Joy Joy.

00:34

Beim Ankreuzen merken wir, dass wir außer Ratatouille und There Will Be Blood eigentlich nix gesehen haben (abgesehen von den aufregenden Kategorien Sound Editing und Best Costume Design), und kreuzen daher wild und hemmungslos alles an, was uns vage bekannt vorkommt. Aber was tut man nicht alles, um die Aufmerksamkeit vom scheußlichen ProSieben-Broadcast abzulenken.

00:47

Wolle Petersen plauscht aus dem Nähkästchen und man erklärt uns, wer vermutlich den Oscar kriegen wird. Die haben wir alle nicht angekreuzt, die Leute. Nun, es gibt ja auch Überraschungssiege.

00:49

Erst mal schön Werbung machen, bei ProSieben. Falls übrigens jemand mal wissen will, was auf dem roten Teppich so vor sich geht, so kann er ja hier nachlesen, wo die Mädchen von Go Fug Yourself live am Puls der Zeit sind. Nicht so wie wir, weil wir uns auf ProSieben verlassen müssen, wo die gräusliche Moderatorin im Karnevalskostüm (??) bei Wolle P. auf dem hässlichen Sessel loungiert.

00:59

In unserer Verzweiflung haben wir einen Live-Stream im Internet gesucht. Steven Gätjen lässt wieder alle interessanten Leute vorbeigehen, kein George weit und breit. Immerhin hat er sich diesmal etwas informiert, wat war das peinlich, als er die nominierte Dame Judy Dench fragte, warum sie denn hier sei.

01:04

E!Online zeigt uns einen attraktiven Patrick Dempsey, ProSieben Steven Gätjen in der wenig kleidsamen Fischaugen-Optik. Da fällt die Wahl nicht übermäßig schwer.

01:14

Noch keine A-Prominenz auf ProSieben gesichtet.

01:18

Soeben ist uns aufgefallen, dass Steven Gätjen seine Fliege über dem Hemd gebunden hat. Oh weia. Immerhin hat er sich mal mit Anne Hathaway unterhalten. Auf E!Online knutscht ein Betrunkener Jennifer Garner ab. Ha, ha.

01:24

Stephens Fliege wird nicht besser. Hallo, Regie. Außerdem steht er vor - und verdeckt - George Clooney. HALLO REGIE!!!

01:27

Das ProSieben Moderationsteam hat eine kleine Digicam mitgebracht und macht Fotos von den Prominenten. Nä, wat is dat peinlich. Immerhin hat man George Clooney vors Mikro gezerrt. Wenn Steven Gätjen ihn doch nur ausreden lassen würde. Als ob wir Steven hören wollten. Shut up, Steven!

01:31

Wir machen jetzt den Ton aus, so viel fremdschämen kann man sich gar nicht um diese Uhrzeit. Auch George Clooney muss die Augen verdrehen, als er sich gerade noch vor Stevens Wortschwall in die rettenden Arme von Ryan Seacrest rettet.

01:35

Achtung Inside Joke: “OMG Tilda Swinton sieht aus wie Knarf”

01:43

Helen Mirren sieht wie immer fantastisch aus und auch ihr Kleid ist großartig. Steven Gätjen beschwert sich, dass keiner bei ihm stehen bleiben will. Steven, wir würden auch nicht bei dir stehen bleiben wollen, und wir sind überhaupt keine Prominenz nicht. Und binde deine Schleife nächstes Mal ordentlich. Oder, ProSieben, vielleicht mal ne Mark mehr in die Hand genommen, und einfach eine amerikanische Red Carpet Show übertragen. Das wäre so schön.

01:52

Das Durchschnittsalter von den Interviewten bei ProSieben ist zirka 80, wir vermuten, dass das daran liegt weil die alten Leute nicht so schnell an Steven vorbeirennen können, wie sie gerne wollen würden.

02:00

UND AUF GEHTS - TSCHÃœSS STEVEN (Goodbye and Good Riddance)

02:01

OMG Regis Philbin. Aka Ich wünsch mir fast den Steven zurück.

02:02

OMG Regis Philbin hat George Clooney da. Gut, wir wünschen uns nichts mehr zurück. Regis darf auch George Clooney anfassen. George macht Witze über Batman and Robin. Ha, der George.

02:07

Javier Bardem hat sich auch wieder fein hergemacht seit dem Coen-Film. Er hat auch seine Mutter dabei, die Mädels mit der Bingo-Karte “Gewinner hat seine Mutter als Date” spitzen schon mal den Bleistift. Wir stellen fest, dass Regis offensichtlich jeden anfassen darf / soll.

EEEEEK - Die Frau von Daniel Day-Lewis hat ein Kleid an, das sich sicherlich gleich losreißen wird und New York überfallen.

02:18

Regis interviewt die älteste Frau der Welt und einen kleinen schwulen amerikanischen Teenager. Hm, das ist auch nicht so spannend, wie es sein könnte. Aber jetzt geht gleich die Show selber los. Vorher informiert uns der Trailer nochmal, dass George Clooney Michael Clayton ist, und es läuft ein grauenvoller Ankündigungs-Teaser für eine scheußliche ProSieben Eigenproduktion, von der wir hoffen, dass sie nicht einen einzigen Zuseher findet.

02:26

In vier Minuten dann im Kodak Theater. Wir vermissen irgendwie das Schwein Auditorium (Steven Gätjen 1997 “Ich übergebe mich ins Schwein Auditorium”).

02:30

JETZT GEHTS LOHOS, JETZT GEHTS LOHOS.

02:38

Wir amüsieren uns gut über Jon Stewart, und Jack Nicholson gibt uns bereits einen großen Vorsprung beim m&m Bingo (Sonnenbrille auf UND Nachname beginnt mit N), das geht ja gut los.

Best Costume Design
Aaaand - the award goes to Elizabeth: The Golden Age. Ha, die erste Kategorie richtig angekreuzt.

02:47

Woo hoo, endlich mal George Clooney! Und die übliche Montage “Was so lustiges bei den Oscars passiert” aka “Jack Palance macht Liegestütze”. Dazu Celine Dion. Damit kann man nix falsch machen.

Best Animated Feature
Aaand the award goes to - Ratatouille!!! (Woo Hoo, ein weiteres Kreuz richtig gemacht) I love Brad Bird.

Best Make-Up
La vie en rose - die Franzosen räumen ab. Wir alle nörgeln und können unser Kreuz bei den Piraten völlig vergessen.

02:59
Der erste nominierte Song des Abends / von Enchanted / von Alan Menken (ist allet dat gleiche und wird heute noch mehrfach wiederholt) wird gesungen.

Best Visual Effects
Goooo Pirates!! And the Oscar goes to….The Golden Compass. NEEEEIN! All is lost!

Best Art Direction
Award - To - Sweeney Todd. (Ich hüpfe, alle anderen protestieren). Ja, den haben wir grade vorher noch angeschaut, sonst hätte der ja nicht wirklich viel verdient, aber Art Direction, warum nicht.

03:13

Montage! Supporting Actor. Ooh, Danny Kaye. I love Danny Kaye. Der Becher mit dem Fächer hält den Wein gut und rein, der Kelch mit dem Elch etc.

Eek! Jennifer Hudsons Boobs drohen ebenfalls, New York zu überfallen.

Best Supporting Actor
Alle halten ihren Stift über “Hat die Mutter mitgebracht” für Javier Bardem, nur ich bin heimlich für Casey Affleck. Wobei wir uns alle einig sind, dass wir Philip Seymour Hoffman grundsätzlich großartig finden.

Award - goes - to - Javier Bardem. Für meine Vorhersagen hilft es jetzt nur noch, wenn There Will be Blood alles abräumt. Und Frau C. schreit Bingo. Wir sind misstrauisch und überprüfen noch einmal alle Kategorien, aber es lässt sich kein Fehler finden.

03:22

Ein zweites Bingo findet seinen Weg spontan in unser Wohnzimmer. Huch, eine Montage über Ferngläser. WTF? Merkwürdiger Scherz. Neue Montage: Schlechte Träume. WTF? Immer noch nicht komischer. Jetzt präsentiert Keri Russel, die knapp unter der Überlebensgrenze, was ihr Körpergewicht betrifft, ist. Dennoch hat sie eine knautschige Problemzone der Frau am Arm. Oh weh.

Nächstes nominiertes Lied, ausnahmsweise nicht von Alan Menken. Mit Gospelchor. Auu, wer macht denn da den Ton? Das kratzt gar schrecklich im Ohr und knarzt.

Best Live Action Short Film
Wir haben alle keine Ahnung von dieser Kategorie. Wie vermutlich alle Leute. Ich habe mal den mit “Mozart” im Titel genommen, weil ich vermutet habe, dass man da auch ein Kreuz setzt, wenn man den nicht gesehen hat, weil man immerhin Mozart kennt. Und tatsächlich: Le Mozart des pickpockets räumt ab.

Best Short Film, Animated
See above. And the Oscar goes to Peter and the Wolf (was Frau U. angekreuzt hat und sich darum freut).

03:34

Montage: Best Supporting Actresses von einst. Mann, was gab es für hässliche Kleider früher. Und nun der Award.

Best Supporting Actress
Wir sind nicht dafür, dass man so Awards an kleine Kinder verleiht. Exhibit A: Anna Paquin. Und der Oscar geht an Kna…äh, Tilda Swinton. Wow, was für ein hässliches Kleid. Man hätte ruhig noch einen zweiten Ärmel dran nähen können. Aber sie dankt George Clooney. So gehört sich das.

03:44

Die Awards, die keiner sehen will, verliehen vom Babe Jessica Alba, hochschwanger und mit einem lila Schwan um den Hals.

Wow, Josh Brolin hat einen RIESENKOPF. Und der Schotte Dingenskirchen einen reizenden Dialekt.

Best Writing - Based on Material Previously Produced
And the Oscar goes to the Coen Brothers (as predicted by Frau C. and myself)

03:50

Der Präsident. Speaking of Things Nobody Wants to See. Dann eine kleine Montage zum Nominierungs- bzw. Auswahlprozess. Das hatte uns ProSieben schon vorher in einem wundervollen Zeichentrickfilm gezeigt, um den roten Teppich und Steven Gätjen nicht unnötig zu strapazieren.

Miley Cyrus und das nächste Lied von Enchanted. Von Kirsten Chenoweth gesungen. Und mit Steeldrum.

Best Sound Editing
The Bourne Ultimatum. Hm, das hatten wir alle nicht auf dem Programm.

Best Sound Mixing
Da ist der arme Kevin O’Connell nominiert, der ZWANZIG MAL nominiert war und noch nie gewonnen hat. Ich drücke die Daumen. Oh nein!!! EINUNDZWANZIGMAL. The Bourne Ultimatum. Allein beim Trailer wird mir retrospektiv wieder übel.

04:07

Montage: Best Actress previously. Die Klamotten werden nicht besser. Du bist Deutschland! (Musik im Hintergrund AKA Forrest Gump). Nur Helen Mirren sieht immer gut aus.

Best Actress
Wir vermuten einen Alzheimer-Bonus. NEEEEIN! Die Französin hat uns allen den Punktegewinn versaut. Das hat doch jetzt keiner gebraucht. Und das im Kleid mit Schuppen.

04:18

Kleines Wii-Product Placement kann nie schaden. Jetzt Colin Farrell, der alte Ire, den man uns heute schon mehrfach als Schotten verkaufen wollte. Und das Lied aus dem Film, den keiner kennt.

Der obligatorische Jack Nicholson. Jetzt neu mit ohne Sonnenbrille. 80 Jahre Best Picture Montage. Wow, das kann dauern. Unser häufigster Satz “Nä, wat hab ich da geweint!”

Jetzt ein neuer Award.
Editing
Da hab ich mal Bourne Ultimatum genommen, weil der bestand nur aus Editierung *würg*. Ja, und der gewinnt auch. Warum auch nicht. Inzwischen hat unser Bingo astronomische Formen angenommen.

Eek, die Kette von Nicole Kidman macht mit bei der Attacke auf NYC.

Jetzt der Ehrenoscar. Geht an Robert Boyle, Art Director, den man sich auch schon bereit macht, mit dem Rollstuhl auf die Bühne zu fahren. Wie immer ein Tränengarant. Nein, er steht selbst! Standing Ovations. NEUNUNDNEUNZICH JAHRE alt. Dafür ist er noch relativ fit! Ja, je älter, desto länger darf man reden. Wenn ich mal NEUNUNDNEUNZICH JAHRE bin, dann rede ich auch so lange, wie ich will.

04:38

Werbung für Germany’s Next Topmodel. Wie soll das ohne Bruce nur werden?

04:41

Foreign Language Film

Na, was machen unsere kleinen österreichischen Freunde? Frau C. setzt auf die Polen. Nur die Kasachen und Russen, die will keiner. HAHAHA die Österreicher! Ich mache ein kleines Kreuzchen. Go Stockinger! Die Rede von dem Österreicher ist eher so zweifelhaft.

Ah, Patrick Dempsey! Sing für uns, Patrick! Nee, macht er nicht. Zum Glück sind wir die Songs jetzt durch.

Ah, John Travolta. Tanz für uns, John! Nee, er erklärt uns, wer da jetzt gewinnt.

Best Song
NEEIN, die langweiligen Iren versauen den Gewinn der Musik-Kategorie. Zumindest uns, der Herr Menken geht einfach heim und staubt einfach seine 28 alten Oscars mal im Regal ab.

04:56

Best Song winner - die Frau darf nochmal was sagen, das ist freundlich.

Eek, Cameron Diaz hat ihre Boobs in ein Handtuch gezwängt. Und ist offensichtlich den ganzen Tag am Strand, surfend und kiffend.

Jetzt Best Cinematography.
Go, There Will Be Blood!!! GOOOO! Oscar Goes To … JAAAAA! Jetzt geht er los, der Siegeszug! There will be OSCARS. Das war auch großartige Cinematography. Man muss es mal so sagen.

Oh nein, die toten Leute. Jetzt müssen wir alle weinen. Heath! *schnüff*

Lieber wieder etwas Musik. Original Score.
Aha, Atonement. Frau C. und ich haben jetzt beide 8 Punkte erreicht. Sie mit einem Punktegewinn, ich mit einem Nicht-Punktegewinn.

05:11

Tom Hanks und seine Haare werden uns angekündigt. Huch, nein, er hat seine Haare zu Hause gelassen. Live-Schaltung nach Bagdad. Oder auf den Warner Backlot, könnte ja auch sein. Die Soldaten verlesen Best Short Documentary. Gewinner ist Freeheld (??). Von einer Frau gewonnen, die ihr Kleid bei H&M eingekauft hat.

So, jetzt auch noch den Documentary. Da jagt ein Irak-Film den anderen. Und Afghanistan. And the award goes to Taxi to the Dark Side.

Langsam neigen sich die restlichen Oscars dem Ende zu.

Best Original Screenplay:
GOES TO Juno. Ja, wir haben das wohl alle richtich geraten. Oh, nein, Frau U. lag da voll daneben. Die Frau Stripper, die das geschrieben hat, sieht immer noch aus wie eine im Leopardendress. Aber warum auch nicht.

05:27

Die restlichen Kategorien werden mal ordentlich mittels Werbepause hinausgezögert.

Jetzt geht es weiter mit dem Best Actor (Montage!). Frau U. und ich haben ja ab jetzt überall There Will Be Blood notiert, nun muss der Siegeszug losgehen, damit wir noch was reißen könnnen. Und der Gewinner: Daniel Day-Lewis. Ja, eh klar. Daniel dankt PTA. Und so many people. Naja, jetzt ist es auch schon egal. Wir würden später auch gern PTA danken, Frau U. und ich.

Jetzt, zum Beispiel. Best Director (Montage!). BRAVO, MARTY! Nimm ihn einfach wieder mit, das ist auch OK. Och nöh, die Cohen Brüder. There goes the winning streak.

AND NOW FOR THE LAST AWARD:

Best Picture

No Country for Old Men. BUUH. Naja, man kann nicht alles haben.

And that concludes our broadcast for tonight. Good Night And Good Luck, partypeople.