Brummfisch

Gerade im Werbeblock gesehen: Fröhliche blondgelockte Kinder beißen vor der malerischen Alpenlandschaft in ein käseähnliches Produkt - mmh, lecker Pressplastik. Kauft doch keiner gern, dessen Geschmacksnerven mal richtigen Käse kennen gelernt hat. Aber halt, dafür hat sich die Werbemaschinerie etwas ausgedacht: Ein tolles Gewinnspiel soll den geneigten Zuseher des Promi-Dinners, der ja bekanntlich ohnehin nur vielleicht mal Miracoli in die Pfanne haut, dazu bringen, sich auch mal nen Flachkäse in den Kühlschrank zu legen.

Und was gibt es zu gewinnen? Eine Reise nach Holland zum Ursprung des Käses? Ein Wochenende auf der Alm mit Besuch einer Käsefabrik? Eine CD mit “Wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt”? NEIN! Achtung, Trommelwirbel…es gibt zu gewinnen…einen Cheeseburger. Ja, Sie haben richtig gehört, meine Damen und Herren, EINEN Cheeseburger!!! (In Worten: EINEN.) Wahnsinn!! Da greife ich doch sofort zum Hörer, denn wenn ich da die Kosten für den Telefonanruf und den Kauf der “Käse”scheiben abziehe, dann habe ich doch mindestens 70 Eurozents gespart!!! Obwohl, vielleicht ist der ja, wenn man im Hochland auf der Alm mit Kühen herumhängt, nicht mit Gold aufzuwiegen, der Cheeseburger.

Hallo, lieber Herr und Frau Werbestratege - wenn sich mein Unternehmen noch nicht mal ordentliche Gewinne leisten kann, weiß ich nicht, ob ich das so lautstark promoten würde. Da ist man ja mit 9Live-Gewinnspielen noch besser bedient, da ist man wenigstens nur mürrisch, wenn man verliert, und nicht, wenn man endlich gewinnt, und dann mit einem labbrigen Cheeseburger dasitzt.