Brummfisch

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Star Trek

May 10th, 2009 · 4 Comments

Mein Klingonisch ist zwar etwas rostig (”Ich bin ein Erdling” und “Verfluchte Scheiße” kann ich aber noch sagen, wer weiß, wozu man’s braucht!), und meinen Plüsch-Tribble habe ich ob der Schimmelbildung inzwischen entsorgt. Den neuen Star Trek-Film konnte ich mir aber denn doch nicht entgehen lassen. Insbesondere, da man mich beim Heroes-Gucken auf der Couch wiederfindet, wie ich anfeuere “Go Sylar!”, und eben jener Sylar-Darsteller (Zachary Quinto) uns im Film den Mr Spock gibt.

Und ganz vorzüglich, wie ich hier gleich vorausschicken mag.

Aber erstmal das Grundlegende: Trotz aller Trekker-Vorreden ist “Star Trek” in der Tat ein Film, den man sich auch ohne Vorkenntnisse anschauen kann. Klar, es hilft, wenn man weiß, wer diese Leute eigentlich sind, man kichert leise vor sich hin, wenn der Doktor sagt “Ich bin Doktor, kein Physiker”, und zählt langsam rückwärts, als der Herr Olsen im roten Shirt kurz vor dem Planetenausflug ausruft “Hurra, ich freu mich schon total”, aber das ist keine Vorbedingung dafür, dass man den Film unterhaltsam finden kann.

Vorausgesetzt, man steht dem Genre “Science Fiction” nicht ganz ablehnend gegenüber. Wobei der Film eigentlich mehr ein Actionfilm ist auf Raumschiffen, insofern reicht ein Faible für Explosionen, Prügeleien, sowie eine gewisse Toleranzgrenze für gummibemaskte Aliens.

Aber eigentlich geht es in dem Film nur zweitrangig um die Story eines außerirdischen Rachefeldzugs, sondern um die (noch nicht existente) Freundschaft zwischen (noch nicht) Captain Kirk und den vorher bereits erwähnten Mr Spock. Das kann man auch gucken, wenn einem nicht so nach Explosionen ist, denn wie ebenfalls vorher schon erwähnt: Zachary Quinto! Wenn der schön die Spock-Augenbraue hochzieht, erwärmt sich das härteste Science-Fiction-Ablehner-Herz.

Ich war ja immer schon ein großer Spock-Fan, weil man schon merkte, dass der Gute trotz aller vulkanischer Gelassenheit im Inneren ziemlich pöbelig drauf war, und das kriegt Herr Quinto ziemlich gut rüber. “Live long and prosper”, sagt er zu Beginn des Films, als man seine Mutter beleidigt, und jeder kann hören, was “Live long and prosper” bedeutet, nämlich “Fuck you AND the horse you rode in on”. Großartig.

Aber auch Herr Pine als Kirk macht seine Sache ganz gut. Captain Kirk kriegt in guter alter Star Trek-Tradition den ganzen Film über ordentlich Prügel (entgegen der Tradition allerdings nicht die Frau), und wandelt sich im Laufe des Films von “Gott, was bin ich froh, dass dem Vollpfosten jemand auf die Fresse haut” zu “Nimm die romulanischen Pfoten weg vom James T., du Lump!”

A propos Romulaner: Prima auch Eric Bana im Latexkleid als Adversarius, da beben die Nüstern, da spürt man die Wut direkt aus allen Poren strömen (SPOOOOOOOOOOOOOOOOOOCK!!!! in einer Parallele zum beliebten KHAAAAAAAAAAAAAAAAN!!!!). Frau U. bricht beim Nachspann sogar spontan in Szenenapplaus bei seinem Namen aus, obschon sie ihn erst ungefähr nach der Hälfte des Films erkannt hatte, soviel zum Latex.

Auch die anderen Nebendarsteller sind alle gut ausgewählt: Lieutnant Uhura ist attraktiv, aber nicht blöd, Mr Sulu kann schön gschmeidig fechten, und Mr Chekov hat einen lustigen russischen Akzent. Ganz zu schweigen von Simon Pegg als Scotty, wer sich da nicht amüsiert, wird dazu verdonnert, sich rund um die Uhr “Hot Fuzz” anzusehen, bis das Humor-O-Meter wieder richtig sitzt.

Der Film schafft in der Tat die schmale Gratwanderung zwischen Klischee, Homage und stabilem Eigenleben. Dies ist deutlich erkennbar daran, dass der Auftritt von Leonard Nimoy als altem Spock nicht im mindesten so peinlich ist, wie er hätte bei weniger dezentem Drehbuch sein können. Und als am Schluss die alte (neue) Enterprise gen Universum entschwindet, während wir hören “Space. The final frontier”, da freut sich sowohl der wohl bediente Nerd als auch der unbedarfte Freund vom Nerd.

Ich verleihe dem Film also 10 Warpgeschwindigkeiten von 10 möglichen. Beam me up, Scotty! Für Freunde der alten Serie sowie eigentlich alle, die gerne Actionfilme mit Raumschiffen sehen. Nicht unbedingt für Freunde der romantischen Komödie (außer man guckt vielleicht ganz genau bei Kirk und Spock hin, aber da habe ich vielleicht zu viel Merlin 2008 angeschaut).

Tags: Ein Kino-Mon berichtet

4 responses so far ↓

  • 1 cps // May 11, 2009 at 6:23 pm

    true” width=”425″ height=”344″>

  • 2 cps // May 11, 2009 at 6:24 pm

    Mist, das Einbetten hat nicht geklappt, hier also der Link:

    http://www.youtube.com/watch?v=FCARADb9asE

    Startrecking across the universe…

  • 3 einmon // May 11, 2009 at 7:43 pm

    We come in peace, shoot to kill!

  • 4 Pet // May 12, 2009 at 7:36 am

    mir fallen noch
    ghuy’cha’ und Qu’vatlh
    ein

    merke: beim aussprechen schön spucken und die rachenmandeln schwingen lassen

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