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And the oscar goes to … 2011

February 28th, 2011 · 7 Comments

Auch dieses Jahr haben wir uns mit diversen Knabbereien vor dem Fernseher installiert, um die diesjährige Preisverleihung zu begutachten. Derzeit debattieren wir noch, wer Best Documentary sowie den Short Film Oscar gewinnen wird - den Krempel hat mal wieder keiner gesehen, aber die Website von Moviefone gibt uns da entsprechende Empfehlungen.

Und schon geht es auf ProSieben los: Sven/Steven (?) Grätchen und Frau Warncrossie stehen am/um den roten Teppich und gehen uns sowie den Prominenten auf den Sack. Zwischendurch blendet man ein, wer und warum welchen Oscar gewinnen wird. Fun Fact: Frau U. kann keinen einzigen Prominenten leiden außer Natalie Portman. (Anm.: Frau U. möchte nachträglich notiert wissen, das sei eine unfaire Beschreibung, da sie auch Colin Firth leiden könne.)

Frau Warnkross hat sich zur Diskussion der Oscar-Outfits kompetenten Rat gesucht: Designer Thomas Rath, of (…) Fame (wer weiß, für was der Herr Rath berühmt ist, kann bei den Punkten was einfügen, wir wissen es nicht). Herr Rath bemängelt das Outfit von HALLE BERRI, hat aber selbst die kleidsame Poser-Brille zum Smoking aufgezogen.

Frau Warncrosz preist uns RÄD das Magazin zum roten Teppich an, was das einzig wahre Magazin am roten Teppich sei. Wir bezweifeln das, nachdem wir das Interview sehen, in dem Steven Grätchen Jeremy Renner nach dem Wetter fragt. Hoffentlich hat er dieses Jahr wenigstens keine Schokoriegel dabei, und wir sind immer noch froh, dass die Verleihung nicht mehr im “Schwein Auditorium” stattfindet. Frau D. notiert eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Herrn Grätchen und Otto, während im Hintergrund James Cameron unerkannt vorbeiläuft - Herr Grätchen hat offensichtlich das Prominenten-Erkenning noch nicht perfektioniert, ene 1a Voraussetzung für den roten Teppich.

Ist aber auch egal, weil der Soundmann grundsätzlich zwischen Herrn Grätchen und dem Prominenten steht und man ihn eh nicht sieht.

Herr Grätchen ruft verzweifelt nach Marc Ruffalo, der aber so tut, als hätte er nichts gehört. Eine gute Wahl, Herr Ruffalo, was sich sicherlich auch Helen Mirren jetzt denkt, die statt dessen in die Fänge der ProSieben Prominentenschubse gerät. Aber letztendlich entkommt Herr Ruffalo nicht. Der Kameramann filmt mal vorsichtshalber Herrn Grätchens Nacken und seine Frisur, die aussieht, als wär jemand mit einem stumpfen Rasenmäher drübergefahren. Mehrfach.

Nicole Kidman trägt ein hässliches Kleid (von Swarowski bedazzlet) und sieht aus wie ausgekotzt, darum wendet sich Herr Grätchen rasch den ebenfalls intellektuell bebrillten deutschen Nominierten zu. “Danke, dass ihr für uns stehengeblieben seid!” - wir fragen uns: wenn nicht für ProSieben, für wen dann? Bei Nicole hat er sich diesbezüglich nicht bedankt. Dann rasch zu Maria Furtwängler: Warum die bei den Oscars ist, weiß keiner. Die sei überall und man wisse nicht warum, sagt Frau U. Vielleicht hat ihr steinalter Ehemann die Reise bezahlt, damit er mal in Ruhe auf Kur kann.

Steven wartet jetzt auf Javier Bardem, der sich hilfesuchend umsieht, wo denn seine Managerin bleibt, die ihn eigentlich vor sowas bewahren sollte. Nachdem Herr Bardem glücklich entkommen ist, blockiert Herr Grätchen in der kleidsamen ProSieben Fischaugen-Optik einem kleinen alten Mann den Weg ins Theater. Gut gemacht, Steven, wenn der nun kurz vor seinem Sitz zusammenbricht und beatmet werden muss, haben wir das ja alles auf Band.

Nach dem Werbespot teilt man uns mit, dass wir Gwyneth Paltrow verpasst hätten. Ooooh! So schaade. Vielleicht hätte sie uns dann auf hilfreiche Haushalttips für die berufstätige Frau gegeben, wie neulich in ihrem Blog. Herr Grätchen penetriert stattdessen eine sichtlich genervte Sandra Bullock mit Fragen zu ihrer Mutter und versucht dabei verzweifelt, eine Verbindung zur diesjährigen Oscarverleihung herzustellen: “Die ist ja Opernsängerin, das ist so ähnlich wie Sprachtrainer bei King’s Speech” “Äh, nein. Ich geh dann mal.”

Helena Bonham Carter grüßt vorsichtshalber ganz Deutschland, während hinten dran die Prekariats-B-Prominenz zwar in der Schlange anstehen muss, aber somit zumindest um Stevens peinliche Fragen herumkommt. Hinten geht auch Robert Downey, jr. vorbei, während sich Frau Bonham Carter nach dem Interview mit Steven ungefähr ein Kilo Schokolade reinschiebt. Der Kameramann von ProSieben hält mal vorsichtshalber drauf.

Uh! Colin Firth!!! We love you ♥♥♥♥ Herr Grätchen fragt nach der Hochzeit von William und Kate. Ist ja naheliegend. Naja, er sei wenigstens stehengeblieben. Manchmal muss man mit wenig zufrieden sein. Und somit verabschieden wir uns von Steven und gehen weiter zum (hoffentlich professioneller moderierten, aber da liegt die Messlatte nicht besonders hoch) ABC Red Carpet.

UUUH! TIM GUNN!!! Make it work! Großartig, wir freuen uns. Jetzt natürlich alle Promis wieder von vorne, aber was soll man machen.

ABC hat dazu auch drei Moderatoren angeheuert, die verschiedene Promis präsentieren. Natalie Portman, völlig unschwanger aussehend, in kleidsamem Lila, sagt, sie wäre lieber auf der Couch in der Jogginghose. Wir schauen an uns herunter - wer ko, der ko! Live the dream, Natalie! Dann fischt sich Tim Gunn, wie wir das auch getan hätten, Justin Timberlake im schicken schwarzen Anzug, den man ja für Social Network SCHNÖDE übergangen hat.

Anschließend gibt uns ein Experte Oscar-Tipps. Brauchen wir nicht, wir haben unsere Listen ohnehin schon angekreuzt.

Nicole Kidman hat als Accessoire ihre manbag ihren winzig kleinen Ehemann mitgebracht, der bei uns ob der Attraktivität die Fronten verhärtet. Als uns Tim Gunn dagegen Gwyneth Paltrow präsentiert, vereint uns deren nasales Quäken sogleich wieder in einer Meinung. Christian Bales Accessoire ist ein Bart in einer andern Farbe. Und während wir auf den Start der Show warten, schwelgt Frau C. kurz in nostalgischer Erinnerung an ein Bale-Interview mit enganliegendem Shirt (Herr Bale, nicht Frau C.), was Frau U. wiederum an die Zeit erinnert, als Vin Diesel vor ihr im Interview das T-Shirt wechselte. Fond memories!

Und als hätten die Programmplaner unsere Diskussion mitverfolgt, präsentiert man uns nach der Werbepause den frisch auftrainierten Hugh Jackman ohne Bart Ehefrau. Die Interviewerin tätschelt sein Bein. Warum auch nicht? Anschließend versucht man uns Halle Berry zu zeigen, deren Kleid hat aber exakt die Farbe des beigen Teppichs, was so ungefähr den Effekt eines Bluescreens hat, und somit Frau Berrys Kopf einen halben Meter über dem Stuhl zu schweben scheint.

Danach zeigt man uns den Oscar Produzenten, der vage aussieht wie Richard Simmons, und Tom Hanks, der verzweifelt versucht, den Bauch einzuziehen, vermutlich, damit ihn der vermeintliche Richard Simmons nicht zu Situps verdonnert.

Aber rasch noch eine Erdbeerschnur reingeschoben, denn jetzt geht sie los, die 83. Oscarverleihung!

Intro-Montage! Immer gut, auch wenn Hugh Jackman nicht singt. Immerhin sehen wir James Franco im enganliegenden Ballett-Outfit. Anne Hathaway sieht super aus in ihrem Oscar-Dress, James Franco wirkt vage bekifft. Anne grüßt mal vorsichtshalber ihre Mutter, wer weiß, ob man nochmal auf die Oscar-Bühne kommt. Die steht auch zur Begrüßung auf - ach, das war also die einzige dickere Frau im Publikum. James grüßt hingegen seine Oma, die sich tierisch freut, weil sie Marky Mark im Publikum erspäht hat.

So. Aber nun der erste Award, Art Direction. Wir nehmen unsere Oscartipps zur Hand. Man spielt uns Titanic ein - ist der auch dieses Jahr für irgendwas nominiert? And the winner is: Alice in Wonderland. Ups, da geht der Abend schon gut los. Das hat keiner von uns angekreuzt. Vielleicht können wir wenigstens beim Oscar-Bingo noch was reißen.

Aber schon folgt Award 2 auf dem Fuße, Cinematography. And the winner is: Inception. Da geht es weiter den Bach herunter, weil wir alle im letzten Moment noch auf True Grit umgeschwenkt sind. Der Empfänger pöbelt das Publikum beim Klatschen an: “You’re taking up my time!” Stay classy.

WERBEPAUSE. Aus der ProSieben zu spät zurückschaltet. Warum auch nicht, wir sehen nachts ja gerne Werbung mit Audrey Tatou.

Wobei man bei der Show jetzt Kirk Douglas auf die Bühne gekarrt hat, vermutlich um die ältere Demografie anzusprechen - uns spricht er nicht an, denn wir verstehen schlicht nicht, was er sagt. Vermutlich kommt jetzt der Award für Supporting Actress. And the winner is: … Kirk Douglas braucht ne Weile, bis er dazu kommt, irgendwas zu verkünden und kriegt mit den Arthritis-Fingern auch den Zettel schwer aus dem Umschlag. AND THE OSCAR GOES TO!!! SAG ES ALTER MANN!!!! Melissa Leo. Und schon wieder schauen wir in die Röhre. Ich versuche, noch ein paar Punkte beim Oscar-Bingo herauszuschlagen, aber die strengen Mädchen lassen weder die Ärmel des Kleides als lang noch die Frisur als Ponytail durchgehen.

Die nächsten Präsentatoren sind Justin Timberlake und Brüste…äh, Mila Kunis. Best animated short feature. Kennen wir ja allet nich. And the oscar goes to… The Lost Thing. Das hat immerhin Frau D. angekreuzt, die laut jubelt und nach einem Preis für den ersten Punkt verlangt. Sorry, hier gibt es keine Trostpreise…wo ich doch genau die langen Ärmel der Frau Leo gesehen hatte!

Jetzt Best Animated Feature. Die habe ich ja immerhin alle gesehen. Wir sind alle für Toy Story 3, den wir uns vorsichtshalber vorher auch mal angeschaut haben. And the Oscar goes to … Toy Story 3!!! There is a God! Wir applaudieren der kurzen, aber angenehmen Ansprache des Gewinners, bevor uns ProSieben einen Werbespot für die neue Topmoppel-Staffel zeigt, da sind wir dabei, das ist prima.

Jetzt Best Adapted Screenplay, präsentiert von den weißbefrackten Zwillingen Javier Bardem (mit Frau und Möpsen angereist) und Josh Brolin. And the winner is … The Social Network. Aaron Sorkin und sein Ego lassen sich vom einsetzenden Orchester nicht aus der Ruhe bringen. Dann Best Screenplay. The Oscar goes to … King’s Speech. Ein kleiner britischer alter Mann ohne Bart geht auf die Bühne und ist so nervös, dass er das Mikro erst nicht findet, ist dann aber lustig. Go, kleiner alter Mann!

Nach der Werbepause singt Anne Hathaway. Weil sie es kann. Und dann könnten viele Leute ihr Oscar-Bingo ankreuzen, wenn es “Peinliches Crossdressing” auf der Liste gegeben hätte, weil James Franco trägt völlig unmotiviert ein rosa Kleid. Aber alles ist besser als der nachfolgende Russell Brand, mit dem Helen Mirren (Go Helen Mirren!) peinliche Witze machen muss. Best Foreign Language Film: In a Better World. Das hatte uns Moviefone ja auch empfohlen, aber ich musste ja was anderes ankreuzen.

Reese Witherspoon trägt das Kleid von Julia Roberts von damals der schlimmen Oscarrede, was ihr aber super steht, und präsentiert den Oscar für besten Nebendarsteller. Die Einblendung von Christian Bale mit Bart beschert Frau U. das erste Oscar-Bingo des Abends durch ein Doppel “Christian Bale Spotted with Jesus-Like Hair” and “Winner Has a Beard” (spoiler!). Aber auch hier gibt es als Preis nur die Saure Gurke des Tages. And the Oscar goes to…Christian Bale. Der verdammt vielen Leuten zu danken hat. Irgendwann ist auch mal gut.

Und so kann sich nahtlos die nächste Werbepause anschließen. Und die nächste Werbung mit der Amelie. Wo wir doch wissen, dass Chanel Nummer 5 riecht wie uns Omma kurz vor der Opernvorführung und nicht wie Audrey im Pariser Frühling.

Oh no, der Präsident der Academy! Wir erinnern uns daran, als das noch dieser ältere Herr war, der ewig und drei Tage schwadroniert hat, wo das Orchester natürlich nicht wagte, einzugreifen. Dieser jetzt hat einen leichten “Godfather” Jersey Shore Akzent und fasst sich kurz. Ob das zusammenhängt?

Anne Hathaway hat sich inzwischen in ein fabelhaftes schwarzes Kleid geworfen und präsentiert die Anne Hathaway Show - wo ist James Franco? Zum Glück haben wir den nicht auf unserer Oscar-Bingo-Karte, denn seit Beginn der Show war er glaube ich 2 Mal auf der Bühne. Aber jetzt präsentieren Hugh Jackman und Nicole Kidman erst mal Musik-Oscars.

Best Original Score. Da haben wir alle Social Network angekreuzt, ich hauptsächlich, weil ich gerne Trent Reznor mit einem Oscar auf der Bühne sehen möchte. Wobei Hans Zimmer, unser Mann in Hollywood, eigentlich auch mal wieder fällig wäre. And the oscar goes to: Social Network. We are all the winner! Und spontan ist auch James Franco wieder aufgetaucht.

Matthew McConaghey (sp?) und Scarlett Johansen (sp?) schaffen es nicht nur, dass ich bei beiden nicht weiß, wie man sie schreibt, sondern auch, auszusehen, als wären sie gestern nacht auf einer Party versumpft. Scarlett hat es noch nicht mal geschafft, über der Unterwäsche was anzuziehen. Sie präsentieren zwei Oscars: Best Sound Mixing, the Oscar goes to … Inception und Best Sound Editing, the Oscar goes to … Inception. It’s like Memento. Only it’s Inception.

Speaking of déjà vû: Audrey Tatou fährt mit dem Zug durch Paris. Steter Tropfen Chanel No. 5 höhlt den Stein?

Next up: Marisa Tomei. Von der hat man seit ihrem Oscar auch nichts mehr gehört. Wir debattieren, ob ihre Nase noch das Original ist oder nicht, finden aber, dass da ein Hauch Jennifer Grey mit bei ist. Marisa informiert uns, dass sie die Awards verliehen habe, die keinen interessieren, aka Technische Awards.

Anschließend taucht Cate Blanchett auf und sieht ausnahmsweise einmal nicht fabulös aus, sondern als hätte sie sich hinter einer rosa Wandverkleidung verborgen. Sie präsentiert den Award für Best Makeup. And the Oscar goes to Rick Baker (cause who were those other people again?). Und ein kleiner dicker Mann ist auch mit dabei. Wo Cate schon auf der Bühne ist, verleiht sie auch gleich noch den Kostüm-Oscar, und zwar an Alice in Wonderland. Helena Bonham Carter ist das egal, denn sie hat in gefühlt allen nominierten Filmen mitgespielt. Die Gewinnerin liest ihre Rede von einem Zettel ab. Und dennoch fängt das Orchester an einzusetzen. Da hat man offensichtlich mit dem Zeitmanagement nicht so aufgepasst.

Jetzt geht es weiter mit Musik: Kevin Spacey macht unwitzige Witze über George Clooney und dann singt Randy Newman. Der Produzent der Oscars kriegt hier aber keinen Oscar für Sound Editing, denn man hört Randy kaum. Dann Mandy Moore, die ein vage puschlig aussehendes Kleid trägt sowie ein Mann mit exzessivem braunen Makeup im Gesicht, was wahrscheinlich darüber hinwegtäuschen soll, dass kein einziger Schwarzer für irgendwas nominiert ist. Aber wir können uns ja schon freuen, dass M. Schamallamallayan für nix nominiert ist außer für die Goldene Himbeere, die er dann auch gewann. Gott ist gerecht!

Oder zumindest denken wir das, bevor wir zum X. Mal den Chanel-Werbespot sehen müssen.

Dann geht es weiter mit Best Documentary Short, eine Kategorie, die wie jedes Jahr alle brennend interessiert. And the Oscar goes to Strangers No More. Und weiter mit Live Action Short: Oscar goes to God of Love und einem wild be-Afroten Gewinner, der dem Staat Delaware dankt. Warum auch nicht.

Dann ein merkwürdiges Segment, in dem man Filmausschnitte mit Vocoder zu Musikstücken zusammengefügt hat. Wer hat sich denn das bitte ausgedacht? Auch wenn “He Doesn’t Own a Shirt” aus Twilight irgendwie ganz komisch ist.

AAAAH OPRAH WAS IST DAS FÃœR EIN KLEID!!! Sieht vage walkürig aus. Oprah präsentiert den Award für Best Documentary und versucht uns weiszumachen, das sei ein äußerst wichtiger Award. Try again, Oprah! And give us a car, while you’re at it. And the Oscar goes to Inside Job. Was eigentlich nur “Let’s Make Money” ist, aber mit einem besseren Titel. Daher geht der Punkt auch an Frau D., die ihre Filmtipps dieses Jahr rein nach den Titeln vergibt.

ProSieben zeigt uns in der Werbepause neben dem Chanel Werbespot (AAARGH) auch nochmal alle Nominierten für Screenplay. Bisschen spät, ProSieben. Bei der Spotplanung etwas zu viel am Parfümflakon genippt?

Next: Billy Crystal (aka ich wünsch mir einen besseren Oscarhost als James Franco). Billy Crystal sieht zwar aus, als hätte man irgendwann mal seine Haut am Hinterkopf total festgetackert (Frau D. “Grenze zum Alien”), weckt uns aber um diese Uhrzeit mit lustigen Anekdoten über Bob Hope. Bob Hope ist leider tot und kann nicht mehr auf die Bühne kommen um witziger zu sein als James Franco, schafft es aber sogar per Projektion. Aber auch hier liegt die Messlatte nicht besonders hoch, diverse Zimmerpflanzen hier im Raum sind witziger als James Franco.

RDJ und Jude Law freuen sich, dass Ricky Gervais nirgendwo in der Nähe der Oscarbühne ist und präsentieren Best Visual Effects. And the Oscar goes to … Inception. Which makes my count go up to 8. Go me! Natürlich liege ich damit in unserer Runde auf einem guten letzten Platz, aber wer wird denn da so kleinlich sein.

Best Editing. And the Oscar goes to … Social Network. 9! Ha, langsam verstummen die Witze, dass ich zu häufig Social Network angekreuzt habe.

Nach dem obligatorischen Chanelwerbespot (yikes!) buhen wir vorsichtshalber schon mal Gwyneth Paltrow aus, aber die “Oscar Gewinnerin”, “singer” und “remarkable woman”, die uns als Präsentatorin für Best Song vorgestellt wird, ist Jennifer Hudson. Go Jennifer! Ein Inder und eine rothaarige Frau (zwei Minderheiten, die Kategorie Best Song geht voll in die diversity!) singen If I rise, dass wir uns fast Gwyneth herbeiwünschen. Und da geht unser Wunsch auch schon in Erfüllung, hurra. Wobei die auch schräg singt und dabei aussieht wie eine ausgelutschte Schuheinlage. And the Oscar goes to … Randy Newman. Das ist ja nie verkehrt, auch wenn wir was anderes angekreuzt haben. Randy Newmann ist witzig und geistreich und sollte viel öfter was gewinnen.

Werbepause. Chanel wird von unserem Anwalt hören.

Beim Trailer für Alice in Wonderland fragt man sich, warum es nicht die Kategorie gibt “Best Acting in a Tim Burton Movie” mit jeweils zwei Nominierten: Johnny Depp und Helena Bonham Carter. Die könnten sich dann im Gewinn jedes Jahr abwechseln.

Nach der Werbepause kommt Celine und bringt uns mit der Montage von den toten Leuten zum Weinen. “Was, der ist tot?” wechselt sich ab mit “Den kannte ich nicht” und “Ich dachte, der wär schon lange tot”. Dass wir wissen, dass einer verstorben ist, kommt eigentlich nur bei Leslie Nielsen vor. Zumindest hat man den Applaus abgeschafft, weil es doch peinlich ist, wenn beim unbekannten Kameramann nur dessen kabeltragender Schwippschwager leise in die Hände klatscht. Wo ist uns Bernd? War der nicht in der Academy oder zählt der nicht mehr mit zu 2010.

Halle Berry sieht auch ohne Teppich im Hintergrund mit dem fleischfarbenen Kleid aus, als wäre sie nicht vorhanden. Sie präsentiert den Lena Horne Tribut, weil die den Weg bereitet hat für viele schwarze Entertainer, damit die alle für den Oscar … äh … ja, irgendwie so.

Anne Hathaway hat einen blauen Fahrradschlauch an und präsentiert Hilary Swank, die Cathryn Bigelow präsentiert. Was präsentiert die? Best Directing. And the Oscar goes to Tom Hooper. Frau U. ist mürrisch, weil sie auf meinen Rat hin David Fincher angekreuzt hat. Tja, ich kann ja auch nicht alles wissen. Tom Hooper sieht aus wie James Cameron, insofern war da die Karriere vermutlich vorprogrammiert. Er dankt seiner Mutter, die auch aussieht wie James Cameron. Wenn er die Queen gefrühstückt hätte.

Next: Annette Bening mit einer Sturmfrisur und einem hässlichen Kleid. Kein Wunder, dass Warren sich im Publikum da gut amüsiert. Frau Bening hat offensichtlich auch einen unbekannten Award (Frau U. “Fake Oscar”) zu verleihen. David Fincher, sieh genau hin, das wird auch eines Tages Dein Preis sein! Top Tip: Ask Spielberg about that time when he had to accept the Thalberg Award.

Weiterer Top Tip für Movie Synchronising People: “Verrückt wie ein Hutmacher” ist kein feststehender Ausdruck im deutschen Sprachgebrauch. Vielleicht besser was anderes finden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Zum Glück hat James “Nullinger” Franco wenigstens Anne Hathaway dabei, die trotz Fahrradschlauch ihren Job hervorragend macht. Und nu gibt’s The Dude, der uns die Vorschläge für Best Actress präsentiert. And the Oscar goes to … Natalie Portman. Die von der Seite aussieht wie einer dieser lila Gymnastikbälle. Wow, hoffentlich gebärt sie nicht gleich auf der Bühne. Natalie dankt jedem, den sie je getroffen hat, das aber dafür auch drei Mal.

Dann geht es an die Best Actors: Sandra “Stay AWAY from the botox for God’s sake” Bullock präsentiert. Wir sind alle für Colin Firth ♥♥♥♥ MISTER DARCY!!!! ♥♥♥♥♥ GO COLIN!!!! And the Oscar goes to … YOO WOO HOO COLIN Colin Firth threatens to dance, and I think I speak for all of us when I say I would have given him an extra Oscar just to see him shake a leg on the Oscar stage.

AYAYAY Anne Hathaway hat sich für den Schluss ein Kleid von Annette Bening geliehen, was ist das. Steven Spielberg darf Best Picture präsentieren. Warum auch immer - hatte der was mit Best Picture last year zu tun? Oder halt einfach so, weil Steven Spielberg ist nie verkehrt. And the Oscar goes to The King’s Speech. Was der einzige Film ist, den ich nicht gesehen habe. Toll. Wenigstens weiß ich, was ich morgen zu tun habe.

Total Vote Tally:
Frau U.: 12 Richtige
Frau D. + moi: 13 Richtige (who’s your Mommy)

Zum Schluss sagt James Franco noch, er hätte total viel Spaß an seiner Moderation gehabt (speak for yourself, James), Anne Hathaway verabschiedet sich von uns und scheucht noch eine Horde multiethnischer Kinder auf die Bühne, damit wir an diesem Abend wenigstens ein paar Asiaten und Schwarze gesehen haben. Müssen die nicht ins Bett? Also die Kinder jetzt, nicht die Asiaten und Schwarzen, die sind ja offensichtlich nicht da (Watanabe Ken, where are you now?)

Und so geht sie zu Ende, die 83. Oscarverleihung. Wir verabschieden uns mit einem weinenden Auge und mindestens 10 Kilo mehr von all den Häppchen und der Schoki, die wir reingeschoben haben. Gute Nacht, Welt.

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7 responses so far ↓

  • 1 Frau S. // Feb 28, 2011 at 1:58 am

    Meinst Du, es bringt was, eine Petition gegen S. G. bei Pro7 einzureichen? Was labert der Typ übers Wetter, wenn es doch so viele spannendere Themen oder Fun Facts gibt, grauenvoll!
    Urgh, der arme Colin, den hat’s auch noch erwischt, ich geh mich grad mal fremdschämen…

  • 2 Ulisch // Feb 28, 2011 at 2:02 am

    Colin Firth mag ich auch.Sogar noch lieber!!

  • 3 Tini // Feb 28, 2011 at 3:14 am

    3 hab ich schon richtig. Bin grad auf mein Sofa gehechtet vom Kindergeburtstag. Marco macht fesche stullen. Wir holen auf… wird auch wo gechattet?

  • 4 Tini // Feb 28, 2011 at 3:43 am

    Unser Mann!

  • 5 Frau C // Feb 28, 2011 at 4:23 am

    INSIDE JOB!!! Bringt mich wieder ganz weit nach vorne bei den Tipps! :)

  • 6 Frau S. // Feb 28, 2011 at 4:58 am

    Sagt bloss, die haben unseren Bernd Eichinger vergessen - oder gelten hier auch nur die 2010-”Jahrgänge”?

  • 7 gooker toadstools // Dec 6, 2017 at 10:35 pm

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