Brummfisch

I fish, therefore I brumm.

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Wie so halt immer

February 8th, 2006 · 7 Comments

Gestern las ich in meinem alten Blog, nä, was war ich damals komisch. Irgendwie war ich, so scheint mir, vor drei Jahren witziger und kreativer … jaja, das Alter. Letztens diskutierten wir noch: Woran merkt man, dass man alt wird?

Daran, dass man den Deutschlandfunk im Autoradio direkt neben B5 aktuell eingespeichert hat und nickend zustimmt, wenn jemand sagt: “Och, im Klassikradio kommen auch immer schöne Sachen.” (Wir machten dann auch noch Witze über: “Die Jugend von heute hört doch nur Krach, wir hatten damals noch richtige Musik! O-Town und Boyzone und die Backstreet Boys!”. Aber das nur am Rande.)

Daran, dass man niemals ausgeht, sondern lieber gemütlich auf der Couch sitzt und den Dienstagsfilm guckt (der übrigens gestern ganz reizend war, ich weiß gar nicht, warum sich der Mann hier so aufregt. Aber die Aussage: “Das Thema mit dem mordenden Nachbarn wurde schon in so manch anderem Film viel besser aufgegriffen” liegt bei einem Film, der ziemlich offensichtlich auf “Das Fenster zum Hof” basiert, ohnehin vielleicht ein klein wenig neben der Intention.)

Daran, dass einem nach einmal Sport die Knie wehtun. Und der Rücken.

Daran, dass man auf der eisigen Straße Angst hat, auszurutschen und sich die osteoporotischen Knochen zu brechen. Eisig ist es nämlich heute, schön angetaut und wieder festgefroren.

Daran, dass man der ideale Kandidat für “Wer wird Millionär” wäre, nachdem einem keine Namen, Orte und Termine mehr einfallen, ohne, dass man sie in einem kleinen Buch notiert hat.

Daran, dass man ein kleines elektronisches “Buch” zum Notizennotieren hat, aber keine Ahnung, wie man es bedient, und wenn dann nach dem Laden ein “schwerer Ausnahmefehler” erscheint, völlig hilflos daran herumnackelt. Und wenn dann alle Namen, Orte und Termine doch leider weg sind, keine Ahnung mehr hat, wann was stattfindet. Also jetzt rein hypothetisch gesprochen. (Alles Gute zum Geburtstag, falls ich nicht anrufe.)

Tags: Gelaber

7 responses so far ↓

  • 1 chilldogg // Feb 8, 2006 at 10:59 am

    Wo kann ich unterschreiben?

  • 2 tier // Feb 8, 2006 at 11:10 am

    â–ª daran, dass man am wochenende freiwillig um neun oder zehn uhr ins bett geht.
    ▪ daran, dass man an tagen an denen man lange schlafen könnte, viel lieber schon um acht uhr aufsteht, weil man gerne etwas vom tag hat.
    ▪ daran, dass man lieber nach zwei gläsern wein noch am selben abend nach hause geht, als nach fünf litern bier und anderen widerlichen sachen entweder erst am nächsten morgen den weg ins bett findet oder unterwegs auf einer u-bahn-haltestellenbank weiter pennt.
    â–ª daran, dass man einen salatteller einer vor fett triefenden pizza oder pommes mit currywurst vorzieht.
    â–ª daran, dass man freiwillig gerne spazieren geht.

    to be continued!

  • 3 danii // Feb 8, 2006 at 11:33 am

    ‘richtige musik’ in einem satz mit den backstreet boys? (die anderen beiden kenn ich nicht, sind die auch so schlimm?)
    da gabs dann aber doch noch ‘richtigere musik’…
    aussserdem merkt man das man alt wird wenn man dauernd drüber nachdenkt wie es früher war und heute ist.

  • 4 liane // Feb 8, 2006 at 11:50 am

    ***▪ daran, dass man an tagen an denen man lange schlafen könnte, viel lieber schon um acht uhr aufsteht, weil man gerne etwas vom tag hat.***

    edit: …….viel lieber schon um acht uhr aufsteht, weil man vor lauter schmerzen nicht mehr liegen kann….

    jaha, ich bin noch viiiiiel älter *krückstockschwing*

  • 5 DonParrot // Feb 8, 2006 at 6:23 pm

    Also der Tag, an dem ich einen Salatteller einer Currywurst vorziehe wird definitivniemals kommen. Jedenfalls nicht, solange ich meine aktuelle Daseinsform habe.

    und was die musik betrifft, kann ich Danii nur zustimmen.

    Damals hab ich Led Zep, deep purple und slade gehört - und die finde ich heute immer noch gut. Allerdings hat sich auch mein Musikgeschmack erweitert, doch statt Klassik sind bei mir Ragga, HipHop und Funk dazu gekommen.

  • 6 einmon // Feb 8, 2006 at 6:54 pm

    Hehe, ich habe Salatteller eigentlich schon immer der Currywurst vorgezogen - allerdings meist als Vorspeise zur fetttriefenden Pizza. Hmm, Pizza. Wobei mir einfällt, dass ich letztens auf der Couch gammelte, Playstation spielte und Tiefkühlpizza mampfte …. das unterschied sich nicht groß zu meinen frühen Pubertätstagen :)

    Mein Musikgeschmack hat sich zumindest insofern geändert, dass ich bei allen Liedern, die man damals in der “Disco Orange” Night in der Theaterfabrik spielte, und denen man mit 16 noch unschuldig gegenüberstand, jetzt einen deutlichen Brechreiz verspüre (”Walking on Sunshine”, I’m looking at you). Das sind nun aber auch die Lieder, bei denen alle Ãœ-30jährigen Werber ihre Jugend wiederfinden, weshalb ich bei After-Work-Festen selten zu finden bin.

    Boyzone und Westlife verwechsle ich übrigens immer, die sind glaube ich ähnlich brechreizerregend (von Boyzone stammt übrigens Ronan Keating, auch “Phil Collins für Arme” genannt). O-Town sind vom selben Fritzen produziert wie die Back Street Boys, aber in einer Reality-Show gecastet (als ob es einen Unterschied macht). Wobei ich mal ab und an mein für 1 Dollar erworbenes BSB-Album reinwerfe und beim Autofahren laut mitgröle, das muss ich wohl zugeben.

  • 7 Marco // Feb 8, 2006 at 7:09 pm

    Und wenn man sich tierisch ueber McGyver-Werbung freut beim superbowl ;)

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