Brummfisch

I fish, therefore I brumm.

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Warum ist es mit Wein so schön

April 14th, 2011 · 5 Comments

Heute war Weinprobiertag II angesagt. Der Plan war, alle restlichen Weingüter (und zwar in der Umgebung der Städte Stellenbosch/Franschhoek) an einem Tag abzuklappern. Haha, nur Spaß, denn wenn man im Weinland einen Stein wirft, hat man schon mindestens drei Weinbauern getroffen. Man muss in der Tat schon lange fahren, bis im Weinland mal KEIN Weingut links und auch rechts zu sehen ist. Die Auswahl für einen Tag ist also relativ schwierig. Insbesondere, wenn man nicht picheln kann, wieviel man will, weil man ja mit dem Auto im Linksverkehr unterwegs ist.

Ich begann wie weiland die Clintons, Nelson Mandela und die Queen im Gut Vergelegen. “Vergelegen” bedeutet “abseits gelegen”, wobei ich finde, das hört sich an wie das, was passiert, wenn man schief auf dem Kissen geschlafen hat und morgens zerknautscht aus der Wäsche guckt. “Hab mich heute wieder vergelegen!” (Bad pun! Her Majesty was not amused.)

Vergelegen lag in der Tat etwas abseits, nämlich in Somerset West, aber sehr pittoresk. Bitte erinnert mich daran, wenn ich meinen Gutsherrenhof anlege, dass ich nicht vergesse, eine eigene Hängebrücke/eigenen Sumpf/eigenen Bambuswald/eigenen Rosengarten/eigenen Wald für Picknick zu inkludieren. Vielen Dank!

Da ich mir für den Tag noch einiges vorgenommen hatte, beschloss ich, hier erst einmal keinen Wein zu verkosten (war auch erst 11 Uhr) und fuhr weiter nach Stellenbosch. Und zwar ins Weingut “Blauwklippen” - das hatte ich nur wegen des Namens ausgesucht, hörte sich malerisch an. War es auch, aber das versteht sich irgendwie hier von selbst, mit der schönen Aussicht ist das ja hier wie mit den Pinguinen - erst ist man begeistert, dann hat man 2000 Fotos von malerischen Bergen für den Diaabend mit den Freunden (”Und hier der Berg von hinten” *kraisch*).

In Blauwklippen war man sehr freundlich zu mir und reichte mir 3-4 Weine an, es war ja auch inzwischen schon 11:30 geworden. (”Hier, nehmen Sie das Weinchen mit und setzen Sie sich ruhig raus, wir haben ein ungezwungenes Probierambiente” *schenkt das Glas voll* “Der geht auf’s Haus!”) Die Weine waren in der Tat sehr lecker, aber man kann’s ja nicht mitnehmen. In dem Fall nicht in den Flieger nach Deutschland. Was heute auch gut war, denn (SPOILER!) fast alle Weine, die ich probieren sollte, waren lecker, und sonst könnte ich vermutlich bald eine Weinhandlung aufmachen.

Aus der Probierstube torkelte eine Busladung deutscher Pauschaltouristen, die offensichtlich mit dem 11 Uhr-Termin auch keine Probleme gehabt hatten. Bitte erinnert mich daran, wenn ich älter werde, dass ich mir keine neckische freche Kurzhaarfrisur schneiden lasse und kein “Chiemsee” T-Shirt anziehe. Vielen Dank!

Ich verließ daraufhin ebenfalls das Weingut, um quer über zwei Nicht-Alpen-Pässe bis hinter den nächsten Ort (nach Franschhoek) zu fahren, um die Chose von hinten aufzurollen. Denn: Nach zwei Weingütern kann man ja dann auch mal Pause machen, und mein Kollege hatte mir dort ein Restaurant empfohlen, das auch in meinen Reiseführern als Muss vermerkt war: La Petite Ferme. Unsere kleine Farm, da kann ja nix schiefgehen!

Im Reiseführer stand: “Unbedingt reservieren!!! Auf Jahre hinaus ausgebucht!!” Aber: Super an meiner herbstlichen Reisezeit: im Moment ist hier alles ziemlich leer, ich hab nämlich nie nicht reserviert, kriege aber immer gleich einen Platz. Und zwar den mit der wunderschönen Aussicht. Das Essen war auch noch lecker…und der Chardonnay, den man mir zum Essen reichte, auch. Was will man mehr.

Aber es muss ja noch mehr Wein probiert werden! Ja, ja, man hat’s nicht leicht. Der Weinausschenker von Blauwklippen hatte mir den Tipp gegeben, ich müsse unbedingt nach “La Motte” fahren, um Eck bei Franschhoek. Das Gut war sehr schön angelegt, mit einem kleinen Restaurant, wo man im Garten sitzen konnte, aber ich hatte ja nun eben gegessen. Der Wein war OK, aber die anderen Weine hatten mir irgendwie besser gemundet. Aber dann wollte ich mein Glas wenigstens nicht austrinken und konnte weiterhin 1a die linke Straßenseite als solche erkennen.

Also weiter zum letzten Gut, nämlich nach Boschendal. Etwas lustlos nippte ich an meinen 5 Testweinen, irgendwann ist dann auch die Luft raus, auch wenn die Weine ganz gut waren. Noch rasch das Herrenhaus besichtigt und ermattet ein kleines Käffchen getrunken, und fertig ist die Laube.

Weil es schon etwas später war, wollte ich nicht über die ganzen Pässe zurückfahren, sondern nahm die Stadt-Autobahn, die mich vorne an der Waterfront nach Kapstadt brachte - ich nutzte die Gelegenheit, noch ein, zwei, drei, vier…naja ein paar Fotos vom Sonnenuntergang zu schießen (siehe Anmerkungen zu Pinguine/Aussicht). Wobei ich froh war, dass mein Hobby nicht Surfen ist, denn die halbe Stunde, die ich da war, paddelten zwei Surfer angestrengt gegen die Brandung im Hafen an, um dann, kurz bevor die Sonne weg war, ca. 2 Sekunden auf ihrem Brett zu stehen. Da lob ich mir die Eisbachwelle!

Die diversen fotodokumentarischen Evidenzen findet ihr wie immer im aufgefrischten Set.

Tags: Gelaber

5 responses so far ↓

  • 1 rebhuhn // May 19, 2011 at 12:24 pm

    wie lange sind Sie/du denn noch in kapstadt? und allein oder mehr? klingt jedenfalls alles nach ‘daumen rauf.’.

  • 2 einmon // May 19, 2011 at 1:17 pm

    Du ist schon OK :)

    Ich war allein dort, bin aber inzwischen wieder da. Und der Daumen geht ganz weit nach oben, weil das war schon toll dort.

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