In der SZ gibt es ab und an die Rubrik “Kinderbücher”, und da schreiben immer mehr oder minder berühmte Leute in einer Kolumne, welches ihr Lieblingsbuch als Kind war. Meine Herrn, was da alles aufgefahren wird! Mindestens Goethe oder Schiller muss das schon sein, wer nicht behaupten kann “ich las damals mit 4 ganz gerne mal Kant”, ist offensichtlich in Literatenkreisen nicht wohl angesehen. Heute gibt Gabi Hauptmann (vermutlich schamesrot) zu, dass sie ganz gerne die drei Fragezeichen las, relativiert dann aber schnell, dass ihre EIGENTLICHE Lieblingslektüre Gedichte waren. Jaja, ganz gewiss, wer nicht, wer nicht, auch ich kannte nichts Schöneres, als mich mit dem Lied von der Glocke oder etwas Ebner-Eschenbach vor dem Kindergarten zu erfreuen!
Tja, das erklärt wohl, warum aus mir nie ein mehr oder minder berühmter Mensch geworden ist, denn mein Lieblingsbuch war weiland ganz unliterarisch “Die gestohlene Zahnlücke”, über ein kleines Gespenst in einer Geisterbahn im Prater.
1 response so far ↓
1 hith // Jun 1, 2007 at 12:47 pm
Ich selbst mochte ja in diesem Alter das Lesen nicht so gern, also eigentlich nicht mehr. Die Übertragung irischer Volkslieder ins rätoromanische ermüdete mich so sehr, dass ich mich damals ausschließlich mit der Fertigung von Intarsien befasste und dabei grübelte ich, leider ohne neuen Erkenntniszuwachs, über die Sinnhaftigkeit traditioneller politischer Seidenmalerei. ;-)
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