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Stranger Than Fiction

January 27th, 2007 · 3 Comments

Meine ehrlichen Bemühungen um Sport wurden heute von meinem pochenden Zahnschmerz zwar verhindert, aber vorsichtig ins Kino gehen kann man ja doch (solange man nicht zu fest auftritt). Hinterher stellte ich fest, dass es ganz schön teuer ist, wenn man ins Kino geht:

1 Euro 10 für die Bahnfahrt
6 Euro 90 für die Kinokarte
2 Euro 60 für Kaffee während Warten auf C.
4 Euro 90 für Popcorn (salzig) und Getränk (weil Popcorn salzig)
5 Euro für Heimfahrt mit Taxi, weil kalt und Zahn immer noch keine Erschütterung verträgt

Naja, immerhin gab es heute “Stranger than Fiction”, der mir ganz gut gefallen hat. “Ganz gut” bedeutet, dass man sich nicht so schön drüber auslassen kann wie über Filme, die grottenschlecht waren, aber auch nicht jubilierend seitenweise texten wie über Filme, die man für äußerst brilliant hält.

Worum geht’s? Will Ferrell (ich mag ja Will Ferrell - sue me) spielt einen todlangweiligen Steuerfahnder namens Harold Crick, der eines Tages in seinem Kopf eine Stimme hört, die sein Leben im Erzählton von sich gibt. Hierbei handelt es sich um crazy Emma Thompson, die Autor ist und sich den Herrn Crick nur ausgedacht hat. Was natürlich den Herrn Crick schwer erschüttert, insbesondere, da Erzähl-Emma sogleich im Kopf seinen Tod vorhersagt (”Little did he know about his imminent death”) - allerdings dann mit Writer’s Block zu kämpfen hat und im Roman nicht weiterkommt, obwohl sie eifrig Todesarten recherchiert.

Wie nun Harold versucht, das Ruder der Geschichte noch rechtzeitig herumzureißen und mit Hilfe vom eilends konsultierten Literaturprofessor (klasse: Dustin Hoffman) und der neuen Flamme Ana (Maggie Gyllenhaal auch wie immer ein Gedicht) aus der Tragödie doch noch eine Komödie zu machen, ist eigentlich ganz witzig, aber jetzt nicht herausragend oder hochspektakulär.

Das liegt vermutlich am Drehbuch, das leise und unaufdringlich vor sich hin plätschert, manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr. Der Film mäandert ein bisschen ziellos durch die Handlung, und am Ende weiß man nicht so recht, was er uns eigentlich sagen will. Aber man denkt immerhin ein wenig über freien Willen und Metaebenen nach, und das ist ja schon mal mehr, als man von manch anderen Filmen sagen kann.

Ich verleihe dem Film 7 von 10 Cookies (mit Milch). Für Leute, die gern Adaptation und Eternal Sunshine of a Spotless Mind gesehen haben (sagen zumindest alle Reviews, die ich gelesen habe, ich kenne weder den einen noch den anderen Film). Und auch so mal zum Ansehen, wenn man sonst nur Blood Diamond, Hannibal Rising, Babel oder anderes schweres oder scheußliches Filmgut zur Auswahl hat, mehr in der Stimmung für freundlichere Kost ist, aber doch ein bisschen Tiefgang haben möchte.

Tags: Gelaber

3 responses so far ↓

  • 1 caro // Jan 27, 2007 at 11:51 am

    “superstar” (schauen sie hier: http://www.imdb.com/title/tt0167427/) war der film, aus dem ich rausgehen musste, weil er mich ganz schlimm aufgeregt hat! aber nicht tina fey hatte die frauenrolle, sondern molly shannon - immerhin kann ich jetzt unbesorgt weiter “30 rocks” kucken!

  • 2 dunski // Jan 27, 2007 at 12:26 pm

    Jö. In der Schweiz zahst du im Schnitt 10 Euro für die Kinokarte. Für bessere Plätze 12 und nur Montags 7.50. In Zürich etwas mehr, auf dem Land etwas weniger.
    Alle anderen Preise toppen wir ja sowieso.
    Stranger than fiction hat mich schon durch den Vorfilm nicht fasziniert, kann ich mir also eher sparen. Obwohl ich eher auf Filme mit Tiefgang stehe. (ist das schweizerisches deutsch?)

  • 3 einmon // Jan 27, 2007 at 1:51 pm

    Die 6,90 kostet auch nur die Sneak, weil man da ja nicht weiß, was kommt und potenziell nach 5 Minuten wieder geht. Aber das cinema ist im Vergleich tatsächlich relativ günstig, auch die 2,60 für den (riesigen) Milchkaffee sind eigentlich auch voll im Rahmen.

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